So alltäglich Migration ist, so heiß wird sie debattiert und obwohl immer mehr Menschen über vielfältigste Migrationserfahrungen verfügen, werden Migrationsbewegungen in der Öffentlichkeit nach wie vor als Problem wahrgenommen. Vor allem in der Asyldebatte tragen gerade die Medien dazu bei, die Stimmung im Lande noch weiter anzuheizen: Flüchtende Menschen werden mit Naturkatastrophen gleichgesetzt (z.B. indem von einer „Asylantenflut“ die Rede ist), ihre Flucht als Angriff auf ‚uns‘ verunglimpft (etwa, wenn von der „Erstürmung der Festung Europa“ gesprochen wird).
Dabei ist auch das
Phänomen zu beobachten, dass in den Medien zwar unterschiedliche
PolitikerInnen, ForscherInnen und VerterterInnen der Zivilgesellschaft zu Wort
kommen, allerdings kaum jemals jene ExpertInnen, die aus eigener
Migrationserfahrung berichten können: Jene, Menschen, die heute häufig als jene
mit ‚Migrationshintergrund‘ bezeichnet werden. Gleichzeitig gibt es allein in Österreich
eine ganze Reihe von Medien, die vor allem von jenen mit
‚Migrationshintergrund‘ produziert werden und sich auch an die
‚Mehrheitsbevölkerung‘ richten. An einigen Beispielen wird in diesem Vortrag
aufgezeigt, wie die österreichischen Mainstreammedien über Migration berichten,
bevor dann im Sinne von Best Practice Beispielen alternative Darstellungen von
Migrationserfahrungen vorgestellt werden.
Vortragende:
Mag.a Viktorija Ratković ist
Wissenschaftlerin am Zentrum für Friedensforschung und Friedenspädagogik der
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Ihre Dissertation, für die sie den
Dissertationspreis für Migrationsforschung der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften erhalten hat, befasst sich mit Postmigrantischen Medien, d.h.
Medien, die einerseits Migration als ‚Normalfall‘ beschreiben und andererseits
jegliche Berichterstattung ‚migrantisieren‘.
Um Anmeldung unter heike.petschnig@aau
wird gebeten.
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